Zwei Jahrzehnte Innovation im Bereich Teilentladungsprüfung
Als OMICRON im Jahr 2006 die MPD-Technologie in sein Portfolio aufnahm, hatte diese sich bereits als Lösung für die Messung und Analyse von Teilentladungen (TE) bewährt. Die Entwicklung der innovativen MPD-Technologie, wie wir sie heute kennen, begann vor 20 Jahren. Wir haben uns mit den ursprünglichen MPD-Entwicklern Caspar Steineke, Harald Emanuel und Burkhard Daniel über die Geschichte der MPD-Technologie für TE-Prüfungen unterhalten.
Die Erste ihrer Art
Caspar Steineke: „Angefangen hat es damit, dass Versorgungsunternehmen nach Lösungen für die TE-Diagnose im Feld fragten, die mehr konnten als das, was damals erhältlich war. Zunächst wurden wir gebeten, uns an der Inbetriebnahme des allerersten 400-kV-XLPE-Stromkabelsystems zu beteiligen. Unsere Aufgabe bestand darin, synchrone TE-Messungen an Kabelmuffen zu ermöglichen, zwischen denen etliche Kilometer lagen. Zu diesem Zweck haben wir eine völlig neue Lösung für synchrone mehrkanalige TE-Messungen entwickelt. Das war die Geburtsstunde von MPD.“
Harald Emanuel: „Der andere Impuls für die MPD-Technologie bestand in der Notwendigkeit, TE an großen Motoren in Kernkraftanlagen zu messen. Diese Motoren befanden sich in der radioaktiven Zone, zu der man nur alle drei Jahre während der Wartung Zutritt hatte. Wir sollten eine Lösung für die Messung von TE entwickeln, die nur alle drei Jahre kalibriert werden konnte, die aber zwischen den Kalibrierungen dennoch Messwiederholbarkeit garantierte. Unsere Lösung war das erste System, dass dieses Maß an TE-Messzuverlässigkeit bot.“
Kundenfeedback als Innovationstreiber
Caspar Steineke: „Unsere ersten Kunden waren extrem hilfreich für uns, weil sie uns Feedback zu ihren TE-Messanwendungen und den Funktionen gaben, die sie benötigten. Wir haben alle diese Anforderungen berücksichtigt und heraus kam das MPD 540, die erste offizielle massenmarkttaugliche Version der MPD-Technologie. Das war im Jahr 2003. Seitdem haben wir Kunden immer weiter darum gebeten, uns ihre Erfahrungen mit dem Gerät mitzuteilen und uns zu sagen, welche Hardware- und Software-Funktionen sie zusätzlich benötigen. Dieses Feedback mündete in der MPD-Technologie der 2. Generation, zu der unsere aktuellen Systeme MPD 500 und MPD 600 gehören.“
Viele innovative Funktionen
Burkhard Daniel: „Zu den innovativen MPD-Funktionen, die über die Jahre für hochempfindliche und zuverlässige TE-Prüfungen entwickelt wurden, gehören Glasfaserverbindungen zu den Hardware-Komponenten, die den Betrieb sicher machen und verbindungsbedingte Störungen verringern, die Aufzeichnung von TE-Daten im Feld – um diese später im Büro erneut abspielen und analysieren zu können – sowie innovative Methoden zur Eliminierung von Messstörungen in Umgebungen mit starkem Rauschen für maximale Genauigkeit der TE-Analysen. Diese Funktionen, die die Basis der MPD-Technologie bilden, sind der Garant für die fortgesetzte Marktführerschaft unserer Technologie. Wir arbeiten daran, die MPD-Technologie an die immer größere Palette an TE-Messanwendungen anzupassen und sie weiterzuentwickeln.“
Die folgende Infografik gibt einen Überblick über die Geschichte der MPD-Technologie.
TE-Prüfungen – warum?
Einer der Hauptgründe für das Ausfallen und Versagen elektrischer Betriebsmittel sind Isolationsfehler. Daher ist es enorm wichtig, während der gesamten Lebensdauer eines Betriebsmittels immer wieder den Isolationszustand zu kontrollieren. Teilentladungen (TE) gehören zu den häufigsten Gründen von Isolationsfehlern und sind gleichzeitig ein sehr zuverlässiges Anzeichen für deren Existenz. Regelmäßige TE-Messungen ermöglichen es, TE-Aktivität im Isolationssystem zu erkennen und zu analysieren. So lässt sich das Risiko eines Ausfalls beurteilen und es können entsprechende Wartungen eingeplant werden, bevor es zu größeren Schäden oder einem Ausfall kommt.