Gewusst wie: Praktische Tipps für die Verdrahtungs- und Polaritätsprüfung mit CPOL3
CPOL3 in Verbindung mit einem unserer Prüfgeräte wie z.B. CPC 100, COMPANO 100, CMC 353 oder CMC 356 bietet Ihnen vielseitige Möglichkeiten zur Verdrahtungs- und Polaritätsprüfung.
Insbesondere die neuen Funktionen von CPOL3 bieten Ihnen noch mehr Flexibilität bei der Prüfung:
- Anzeige der True-RMS-Spannung zusätzlich zur Polarität
- „Oszilloskop“-Modus zur Anzeige der Signalform
- Modus mit niedriger Eingangsimpedanz (LoZ) zur Unterdrückung eingekoppelter Signale
So können bei der Polaritätsprüfung die häufigsten Verdrahtungsfehler mit Hilfe der zusätzlichen Informationen der Spannungs- und Signalanzeige effizient erkannt werden. Dies schafft die Grundlage für eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten und eröffnet alternative Prüfmethoden:
Prüfung mit Einspeisung auf der Primärseite
Durch Einspeisung eines Sägezahnsignals mit dem CPC 100, einem CMC-Prüfgerät oder einem COMPANO 100 auf der Primärseite eines Stromwandlers und Prüfung der Polarität mit CPOL3 auf der Sekundärseite kann die Polarität des Stromwandlers geprüft werden.
[1] Prüfgerät
Prüfung mit Einspeisung auf der Sekundärseite
Nach der Prüfung der Polarität des Stromwandlers kann die Einspeisung alternativ auch auf der Sekundärseite erfolgen. Dies hat den Vorteil, dass die Polarität der Klemmstellen bis zum Schutzrelais mit kleineren Strömen geprüft werden kann. Wird der Nominalstrom zur Prüfung verwendet, kann aus der gemessenen Spannung sogar direkt die Bürde bestimmt werden.
[1] Prüfgerät
Prüfung der Verdrahtung über die Spannung
CPOL3 besitzt eine so hohe Messempfindlichkeit, dass die Klemmstellen als eine Art Shunt zur Erfassung des Signals für die Polaritätsmessung verwendet werden können. Üblicherweise reicht der Nominalstrom dazu aus. Dabei wird die Polarität an verschiedenen Stellen im Strompfad gemessen, wobei die Spannung in Richtung der Last abfällt. Die Klemmstellen sind in der Regel leicht zugänglich und auf diese Weise können alle Klemmstellen auf die richtige Reihenfolge überprüft werden.
[1] Klemmstelle | [2] Relais oder Zähler | [3] Bürde
Prüfung in Kombination mit einer Stromzange
Das Prüfsignal wird in der Regel direkt am CPOL3 angelegt und ausgewertet. Das ist einfach, sicher und schnell. Allerdings kann es in bestimmten Fällen zu Rückwirkungen auf anderen Phasen kommen und auch für wandlerversorgte Relais ist die direkte Messung weniger geeignet. In diesen Fällen bietet sich die Prüfung in Kombination mit einer Stromzange an. Einziger Nachteil: Die Sekundärverdrahtung ist für die Stromzange manchmal schwer zugänglich.
Rückwirkungen auf andere Phasen
Bei Stromwandlerkreisen mit gemeinsamem Rückleiter fällt durch den Stromfluss sowohl am Hin- als auch am Rückleiter eine Spannung ab. Der Spannungsabfall am Rückleiter führt dazu, dass bei einer reinen Spannungsmessung auch auf den anderen Phasen ein Signal gemessen wird. Dieses Signal ist zwar etwas kleiner, kann aber zu Fehlinterpretationen führen. Wird CPOL3 mit der Stromzange kombiniert, kann der Strom direkt gemessen werden. Da nur der Strom ausgewertet wird, gibt es keine Beeinflussung durch solche Rückwirkungen zwischen den Phasen.
Prüfung von wandlerversorgten Relais
Wandlerversorgte Relais verwenden oft Schaltnetzteile, welche die Spannung an den Anschlüssen verzerren können. Dies passiert vor allem bei niedrigen Prüfströmen. Je höher die Stromamplitude ist, desto niedriger sind die Spannungsverzerrungen. Bei Messung der Spannung ist CPOL3 unter Umständen nicht in der Lage, die Polarität zu erkennen. Verwenden Sie eine Stromzange und messen Sie statt der Spannung den Strom. Der Strom wird nicht verzerrt und kann zum Erkennen der Polarität verwendet werden.
Prüfung mit niedriger Eingangsimpedanz
Bei der Sekundärverdrahtung mit langen parallelen Leitungen können Koppelkapazitäten im Bereich von 1 nF und mehr auftreten. Bei Spannungswandlerkreisen ist die Bürde im Relais/Zähler in der Regel sehr hochohmig. Zusammen mit der Koppelkapazität bilden sie einen kapazitiven/ohmschen Spannungsteiler. Dadurch entsteht eine Kopplung zwischen der zu prüfenden Phase und den anderen Phasen. Aus diesem Grund verfügt CPOL3 über einen Modus mit niedriger Eingangsimpedanz (LoZ), der solche Effekte wirksam unterdrückt.
Prüfung von Prüfschaltern oder Prüfsteckern
Prüfschalter oder Prüfstecker sind für den sicheren Austausch oder die Prüfung an Zählern oder Relais in Stromwandlerkreisen unerlässlich. Das COMPANO 100 verfügt über eine „Unterbrechungstrigger“-Funktion, die in Verbindung mit CPOL3 eine sichere Prüfstromeinspeisung und Polaritätsprüfung ermöglicht. Wenn ein Prüfschalter vorhanden ist, genügt es, diesen mehrmals zu betätigen (Es besteht eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass der Prüfschalter während des Nulldurchgangs des Prüfstroms betätigt wird). Wenn CPOL3 keine Polarität mehr anzeigt, ist davon auszugehen, dass das COMPANO 100 eine Unterbrechung erkannt und die Ausgabe gestoppt hat. Die erkannte Unterbrechungsdauer wird dann am COMPANO 100 angezeigt. Dies kann ein Anzeichen für ein mögliches Problem mit dem Prüfschalter sein, der immer unterbrechungsfrei schalten muss.