StationScout in neuen Fahrwassern
Sicherzustellen, dass Daten innerhalb von Umspannwerken und zwischen Umspannwerken und Control Centern korrekt übertragen werden, ist nicht immer ganz einfach. Ineffiziente Prüfprozesse können verschiedene Probleme zur Folge haben:
- zeitlicher Mehraufwand für Einrichtung und Durchführung der Prüfungen
- höhere Betriebskosten
- potenzielle Systemanfälligkeiten
Diese Probleme entstehen, weil die herkömmlichen Prüfverfahren manuell sind und viel Zeit benötigen. Das wirkt sich negativ auf die Effizienz und die Sicherheit des Betriebs von Stromnetzen aus. Hinzu kommt, dass es nach einem Update der Firmware der IEDs in der Anlage gleichermaßen wichtig wie schwierig ist, die Systemkonsistenz aufrechtzuerhalten – und das jedes einzelne Mal.
Glücklicherweise gibt es aber eine Lösung: StationScout automatisiert diese Prozesse gemäß den Vorgaben von IEC 61850 und IEC 60870‑5‑104. Für eine automatisierte End-to-End-Prüfung werden dabei gleichzeitig Verbindungen mit dem Stationsbus, dem Prozessbus und WANs (Wide Area Networks) hergestellt. Dank vorab erstellter Prüfvorlagen ist StationScout in der Lage, innerhalb weniger Minuten Tausende erforderliche Prüfungen durchzuführen und automatisierte Prüfberichte zur Einleitung von Gegenmaßnahmen zu generieren. Aber wie sieht so ein Prüfprozess mit StationScout im Detail aus?
Manuelle Prüfverfahren oder automatisierte Prüfungen?
Weniger Zeitaufwand für Einrichtung und Durchführung der Prüfungen dank gleichzeitiger Verbindungen
Eine Prüfung des Stationsautomatisierungssystems (SAS) beinhaltet in aller Regel die folgenden Schritte:
1. Fertigstellen aller Konfigurationsdateien, einschließlich SCL- und Gateway-Zuordnungen.
2. Zusammentragen aller SAS-Elemente, wie IEDs, Gateways und HMIs, und Prüfen auf Vollzähligkeit.
3. Verdrahten und Beschriften der SAS-Panels.
4. Abgleichen der Verdrahtung mit dem SAS-Schema.
5. Prüfen der SCL-Datei.
6. Senden der Konfiguration an IEDs, Gateways, HMIs und RTUs.
7. Prüfen der horizontalen GOOSE-Kommunikation zwischen den IEDs über den Prozess- und/oder den Stationsbus, in der Regel unter Nutzung verschiedener herstellerspezifischer Tools.
8. Prüfen der vertikalen Client/Server-Kommunikation zwischen den IEDs und den Clients über den Prozess- und/oder den Stationsbus, in der Regel unter Nutzung verschiedener herstellerspezifischer Tools.
9. Starten der Prüfung der Verdrahtung der PIU (Process Interface Unit) gemäß der entsprechenden Logik und im Einklang mit dem resultierenden IEC‑61850-Kommunikationsdienst über den Prozessbus, in der Regel unter Nutzung verschiedener herstellerspezifischer Tools.
10. Steuern des Prozesssimulators zur Prüfung der mit der PIU verbundenen binären Ein- und Ausgänge, wofür in der Regel eine weitere Person benötigt wird.
11. Prüfen der Client/Server-Kommunikation zwischen der BCU (Bay Control Unit) bzw. der BPU (Bay Protection Unit) und der bzw. den HMI(s) der Anlage unter Nutzung verschiedener herstellerspezifischer Tools, wofür in der Regel zwei Expert:innen benötigt werden.
12. Prüfen der Client/Server- und IEC‑60870‑5‑104-Kommunikation zur BCU- bzw. BPU-seitigen Steuerung der HMI(s) in der Leitstelle über ein oder mehrere Gateways unter Nutzung verschiedener herstellerspezifischer Tools, wofür in der Regel zwei Expert:innen benötigt werden.
13. Wiederholen der oben genannten Prüfungen für alle anderen Felder.
14. Wiederholen der oben genannten Prüfungen mit demselben Aufwand im Rahmen der Werksabnahmeprüfung (FAT) unter Beteiligung mehrerer Personen und unter Nutzung mehrerer herstellerspezifischer Tools.
15. Wiederholen der oben genannten Prüfungen mit demselben Aufwand im Rahmen der Standortabnahmeprüfung (SAT) unter Beteiligung mehrerer Personen und unter Nutzung mehrerer herstellerspezifischer Tools.
16. Wiederholen dieser Schritte in kürzeren Abständen während der Wartung oder im Rahmen von Firmware-Updates.
17. Wiederholen dieser Schritte beim nächsten Projekt, selbst dann, wenn es mit dem vorherigen identisch ist.
Der Einsatz von StationScout vereinfacht diesen Prozess deutlich:
1. Fertigstellen aller IED-Konfigurationen, einschließlich SCL- und Gateway-Zuordnungen.
2. Bereitstellen des zu prüfenden Geräts, z. B. des BCU oder des Gateways; andere Geräte müssen nicht bereitgestellt werden Simulieren des übrigen SAS.
3. Herstellen einer StationScout-Verbindung mit einem oder mehreren Subnetzen gleichzeitig.
4. Ausführen der im Büro vorbereiteten Prüffälle im Modus für die automatisierte Steuerung und Bewertung für das SAS.
5. Duplizieren derselben Prüfungen für typische Felder und erneutes Ausführen automatisierter Prüfungen.
6. Speichern der Prüffälle für die einfache Nutzung im Rahmen von FAT und SAT mit echten IEDs und echter Ausrüstung.
7. Exportieren derselben Prüffälle für die Nutzung im nächsten Projekt mit minimalem Anpassungsaufwand.
„Wir suchen stets nach Wegen, wie wir unseren Kund:innen das Leben leichter machen können. Sie können alles prüfen: die anlageninterne Kommunikation gemäß IEC 61850 und die Kommunikation zwischen Anlage und Leitstelle gemäß IEC 104. Und da alles automatisiert werden kann, haben menschliche Fehler so gut wie keine Chance.“
– Onur Durak, Product Manager ACC
Aktualisierte Hardware-Optionen für StationScout
Unsere Hardware-Optionen bieten ein einmaliges Maß an Flexibilität für die einfache Berücksichtigung Ihrer konkreten Anforderungen.