10 Jahre ADMO: Die Datenmanagement-Software für PAC-Systeme feierte vergangenes Jahr ihr erstes großes Jubiläum. Zeitgleich wartet die etablierte Lösung mit dem neuen Release ›ADMO und InSight 6.00 / 3.00‹ mit völlig neuen Funktionalitäten auf. Grund genug, mit Project Leader Patrick Bär und Product Manager Stefan Schöner einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.
Sprechen wir über… 10 Jahre ADMO: Ein Blick hinter die Kulissen
01. Februar 2022
Stefan und Patrick, ganz neu mit an Bord von ADMO sind ›ADMO Box‹ und ›ADMO Projects‹. Was hat Euch dazu bewogen, diese neuen Funktionalitäten zu entwickeln?
Stefan: Die Zusammenarbeit zwischen Anlagenbetreibern und Service-Anbietern intensiviert sich zunehmend – sie wird vielfältiger, komplexer und aufwändiger. Dafür wollen wir mit ›ADMO Box‹ eine Lösung bieten. Betreiber können damit Servicepartnern ihre eigene Arbeitsumgebung kostenlos zur Verfügung stellen. Sie selbst profitieren dadurch von konsistenten Informationen über ihre Betriebsmittel mit durchgehend hoher Datenqualität.
Patrick: Mit ›ADMO Projects‹ liefern wir darüber hinaus eine Antwort auf die fortschreitende Digitalisierung und Standardisierung in der Energiewirtschaft. Betriebsmittel tauschen sich heute über Protokolle aus, und mehrere IEDs (Intelligent Electronic Devices) bilden im Verbund Gesamtfunktionalitäten der Anlage ab. ›ADMO Projects‹ erlaubt die Gesamtparametrierung solcher IED-Verbünde, und in Zukunft wahrscheinlich von ganzen Anlagenteilen, bis hin zur kompletten Einrichtung. Dadurch behalten Betreiber den Überblick über die vielen Änderungen von Konfigurationen und Betriebszuständen der verschiedenen Betriebsmittel. Einzigartig dabei: Im Gegensatz zu den Lösungen von IED-Herstellern ist unser Ansatz universell und fasst Projektdaten herstellerunabhängig.
»›ADMO Projects‹ ist herstellerunabhängig, passend zu den heterogenen Umgebungen unserer Kundinnen und Kunden. Das ist einzigartig.«
(Patrick Bär, ADMO Project Leader)
Die Softwarelösung wurde zeitgleich mit dem 10-jährigen Jubiläum grundlegend erweitert. Habt ihr gezielt darauf hingearbeitet?
Stefan: Dass wir das 10-jährige Bestehen von ADMO feiern, hat nichts mit dem großen Upgrade zu tun. Das ist reiner Zufall. Wir erkannten die aktuellen Entwicklungen und wollten mit den neuen Funktionen frühzeitig eine zielführende Antwort darauf liefern. Das ist seit jeher unser Ansatz. Deshalb sind wir inzwischen bei Version 6.00 von ADMO angelangt – und auch die Analysesoftware InSight existiert bereits in der 3. Generation.
Mit dem neuen Release habt Ihr die Versionsnummern von 5.10 auf 6.00 bei ADMO und von 2.10 auf 3.00 bei InSight erhöht. Das sind große Sprünge. Wie kommt’s?
Stefan: Wir erhöhen die Ziffern vor dem Komma nur bei »Major Upgrades«. ›ADMO Box‹ und ›ADMO Projects‹ sind Funktionalitäten, die es so davor nicht gab. Mit ganz neuen Ansichten und Arbeitsabläufen. Aber nicht nur das: Gerade auch die enorme Performance vom neuen InSight rechtfertigt den großen Schritt bei der Version. Das merkt man unmittelbar – vor allem beim Auswerten großer Datenmengen in InSight. Es macht einfach irre Spaß, InSight zu öffnen, und in kürzester Zeit eine Antwort auf seine Anfrage zu bekommen.
»Nutzer:innen werden überrascht sein, wie schnell InSight ihre Anfragen verarbeitet.«
(Stefan Schöner, ADMO Product Manager)
Dank der laufenden Erweiterung der Funktionalitäten können wir heute eine herausragende Lösung mit höchster Datenintegrität bereitstellen. Eine ›Single Source of Truth‹. Das ist auch ein zentraler Aspekt für unsere Kunden, damit sie schnell auf Ereignisse reagieren, komplexe Prozesse verstehen und ihre Anlagen sinnvoll erweitern können.
Patrick: Dafür ist es jedoch wichtig, dass die Daten vollständig eingepflegt werden. Die Management-Software muss deshalb eine möglichst einfache und effiziente Kommunikation ermöglichen, die sich an den Prozessen der Nutzer orientiert. Sie muss eine herausragende Usability und viel Flexibilität bieten. Und dazu eine entsprechende Performance. Genau diese Kombination war und ist das Erfolgsgeheimnis von ADMO.
Bei all den Änderungen über die Zeit: Was bleibt gleich?
Stefan: Das ›Look and Feel‹ ist konzeptuell weiterhin das seit langem bewährte. Die Navigation durch die Applikation folgt noch heute dem Ansatz, den wir zum Start von ADMO gewählt haben. Mit der Timeline hat man sofort im Blick, was einem Betriebsmittel über die Zeit widerfahren ist.
Patrick: Unser Produkt wurde über ein Jahrzehnt ständig erweitert, verbessert und am Leben gehalten. Das ist alles andere als alltäglich in der IT-Welt. Verantwortlich dafür ist sicherlich auch das ununterbrochene Augenmerk bei der Entwicklung auf höchste Qualitätsstandards. Das ist ebenfalls seit dem ersten Tag unverändert.
Welches Highlight hat Euch bei der Entwicklung im Laufe der Jahre besonders gefordert?
Stefan: Ganz klar die Offline-Funktionalität. Offline- und Online-Daten durchgehend konsistent zu halten, war ein großes und anstrengendes Thema. Wir hätten eine reine Online-Lösung entwickeln können. Dafür wäre viel weniger Aufwand zu investieren gewesen. Nur der Begriff ›Digitalisierung‹ gaukelt einem ja vor, dass man überall Empfang hat, dass alles vernetzt ist, man immer online ist. In unserer Branche ist das aber in den seltensten Fällen die Realität. Unsere Kunden melden uns häufig zurück, dass die Offline-Funktionalität einer der größten Vorteile von ADMO für ihre Arbeit ist. Deshalb war das die richtige Entscheidung.
»Die Offline-Funktionalität von ADMO ist wohl einer der größten Vorteile für die Arbeitssituationen unserer Kunden.«
(Stefan Schöner, ADMO Product Manager)
Patrick: Nicht an jedem Ort online zu sein hat auch einen Sicherheitsaspekt: Die Angriffsfläche für Cyberkriminalität wird reduziert. Unsere Kunden sind sehr sicherheitsbewusst, und wir sind uns auch im Klaren, dass sie uns unternehmenskritische Informationen anvertrauen. Dennoch werden Anlagen zwangsläufig vernetzter. Die Nachfrage nach Cloud- und Online-Lösungen wird steigen, und die Gefahr von Cyberrisiken nimmt dadurch zu. Ein dementsprechend großes Augenmerk haben wir deshalb der Cybersicherheit gewidmet. Das wird uns auch in Zukunft fordern.
Das heißt, euer Fokus liegt in den nächsten 10 Jahren auf dem Thema Cybersecurity?
Stefan: Durch die genannten Entwicklungen werden neue Komponenten in der OT-Welt Einzug finden, Prozesse und auch Rollenbilder werden sich ändern. Zu den wichtigsten Aspekten im Datenmanagement zählen Sicherheit und Zuverlässigkeit. Daher wird ein Fokus immer auch auf Cybersecurity liegen. Allerdings nicht allein. Welche genauen Anforderungen bis zum nächsten Jubiläum auf uns und die Branche zukommen, werden wir präzise beobachten. Wir sind auf jeden Fall überzeugt, dass wir mit ADMO auch in Zukunft frühzeitig die richtigen Antworten darauf finden werden.
Herzlichen Dank für das Gespräch.
Podcast anhören
(Länge: 21:35 min.)
Übrigens: In ›Energy Talks‹ spricht Podcast-Host Scott Williams mit Will Scheibe, Regional Training Manager – North America, und Stefan Schöner, Product Manager ADMO und InSight, über die Rolle und den Nutzen von Datenmanagement in PAC-Systemen (in englischer Sprache).