OMICRON Magazin

erzählen sie uns bitte mehr über die Zuständigkeiten ihres teams. Unser Zuständigkeitsbereich ist sehr breit gefächert. Zuerst sollte ich erklären, dass wir für die Inbetriebnahme von drei Katego- rien an Anlagenbetriebsmitteln verantwortlich sind: primäre Betriebsmittel, wie Leistungstransformatoren und Spannungs- regler, Messwandler, Leistungsschalter, Schalter, Kondensa- toren und drosselspulen etc.; sekundäre Betriebsmittel wie Schutzrelais, Bedienelemente und Auslöse- und Verriegelungs- logiken, Meldungen und Alarme etc.; sowie Hilfsausrüstung wie Relaisräume, Leittechnik, Erdungssysteme, Kabelschächte, Anlagenbeleuchtung etc. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das, dass wir die Inbetriebnahme von durchschnittlich 15 neuen Leistungstransformatoren pro Jahr vornehmen, deren Leistung in einem Bereich von 72 bis 240kV variert. Bis zum heutigen Tag hat das Team bereits über 200 Anlagenprojekte in Betrieb ge- nommen! Bei den Primärbetriebsmitteln beginnt unsere Arbeit bei der Übernahme der Betriebsmittel an der Anlage und endet schlussendlich mit dem ans Netz gehen. Elektrische Prüfungen sind in diesem Prozess ein sehr wichtiger Aspekt, aber auch nur ein Teil des großen Ganzen. Andere, nicht weniger wichtigen Aufgaben unseres Verantwortungsbereichs sind Inspektionen, Prüfabläufe, Fehlerbehebung an Betriebsmitteln, das Anfertigen von Bestandszeichnungen und letztendlich die Inbetriebnahme. Was motiviert sie, inbetriebnahmeprüfungen durch- zuführen, und für wen sind die gesammelten prüf- ergebnisse von interesse? Inbetriebnahmeprüfungen stellen sicher, dass die Betriebsmittel in der Anlage den Spezifikationen entsprechen und wie geplant funktionieren. die Ergebnisse unserer Arbeit können unseren Kollegen dabei helfen, Anlagendesigns und Abläufe bei der Pro- jektdurchführung zu verbessern. die Prüfergebnisse, die gemäß der NETA (engl. „InterNational Electrical Testing Association“) und anderen anwendbaren Normen, wie bspw. IEEE-, IEC- und CSA-Normen, erhoben und bewertet werden, dienen als Nachweis für unser Qualitätsmanagement und bestätigen die Konformität mit den für uns verbindlichen Vorgaben der NERC (engl. „North American Electric Reliability Corporation“). die Hauptnutzer unserer Inbetriebnahme-Prüfergebnisse sind die Kollegen der Abteilung „Performance Engineering“. Sie ver- wenden die Ergebnisse als Referenz, mit der die nachfolgenden Ergebnisse der Wartungsprüfung verglichen werden. Verschie- dene andere Bereiche sind ebenfalls an unseren Ergebnissen interessiert. Gibt es irgendwelche besonderen Herausforderungen, mit denen sie bei inbetriebnahmeprüfungungen konfron- tiert werden? Zum beispiel in Hinblick auf den umgang mit prüfdaten? Ja, absolut. Eine grundsätzliche Information vorweg: Wir ver- wenden derzeit Prüfsysteme unterschiedlicher Hersteller. Viele davon werden manuell bedient, jedes davon auf eine andere Art und Weise. deshalb spielt die Erfahrung jedes Einzelnen eine wesentliche Rolle. Ebenso ist eine umfassende Ausbildung notwendig, um effizient und konsistent arbeiten zu können. Zweitens wird auch die Bewertung von Prüfergebnissen manuell durchgeführt. dafür muss man sich zahlreiche Prüfstandards merken. Zu guter Letzt werden die erhaltenen Prüfdaten entwe- der manuell aufgezeichnet oder von dem Prüfsystem in einem bestimmten herstellereigenen Format gesichert. diese diskre- panz ist der Grund, warum das Erfassen, der Austausch und die Analyse von Prüfdaten ein so arbeitsintensiver Prozess ist. sie haben ja erwähnt, dass die elektrischen prüfungen von verschiedenen teams durchgeführt werden. Wie werden die daten kollektiv verwaltet und ausgetauscht? Momentan werden die Prüfdaten getrennt verwaltet. der Großteil der Inbetriebnahme-Prüfdaten wird in Microsoft »Mit OMICRONs Primärprüfsystemen können viele wichtige elektrische Prüfungen dank der bereits vordefinierten Prüfpläne automatisiert durch- geführt werden.« Frank Wang, Engineer, ATCO www.atco.com 16

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