OMICRON Magazin

Mit dieser Norm werden die Kommunikationsan- forderungen des adaptiven Schutzes standardi- siert umgesetzt. adaptiver schutz Es müssen Schutz-Einstellparameter sicher übertra- gen und im Schutzgerät adaptiert werden. Hierbei werden z. B. komplexe Impedanz-Vektoren mit Be- trag und zugehörigem Winkel adaptiert. Aus Sicher- heitsgründen ist eine synchrone Aktivierung beider Größen unabdingbar. dazu werden normkonforme Kommunikations-Elemente (z. B. RisLod, AngLod) übertragen und mit dem Mechanismus des Setting- GroupControlBlocks (SGCB) im Schutzgerät aktiviert. der sicherheitsabstand zum impedanzpolygon wird optimiert der durchfließende Betriebsstrom muss einen Sicher- heitsabstand zu den Schutz-Anregegrößen haben. der heutige Sicherheitsabstand basiert auf den Grö- ßen der Messsysteme aus der Stationsleittechnik. Er hat damit nur einen eingeschränkten Bezug zu den Schutz-Anregegrößen, insbesondere die polygonale dynamik ist nicht abbildbar. Zukünftig wird der Sicherheitsabstand basierend auf den Messgrößen der Schutzsysteme gebildet. Er- gänzend dazu werden die schutzgeräte-spezifischen Anregepolygone im Netzleitsystem ausgewertet: der Laststrom wird im Anregepolygon abgebildet. damit ist es möglich, den Sicherheitsabstand zu reduzieren und die mögliche Übertragungsleistung zu erhöhen. Zusammenfassung die Umsetzung der Energiewende erfordert die Erhöhung der heutigen Übertragungsleistungen. Zur Steigerung der Auslastung des Netzes muss dieses erneuert, erweitert und funktional ange- passt werden. durch bidirektionale Kommunikation können zukünftig die Anregegrößen der dezentralen distanzschutzgeräte an den Netzzustand adap- tiert werden und leisten somit einen Beitrag zur Kapazitätserhöhung. Über den autor Stefan Scheerer ist 1967 in dortmund geboren und aufgewachsen. Er studierte Elektrische Energietechnik an der Fachhochschule dortmund. Seit 2010 ist er bei Amprion tätig und dort verantwortlich für die Standardisierung von Schutztech- nologiesystemen. Er arbeitet in der FNN-Arbeitsgruppe „EN Anwendung der IEC 61850“ mit. www.amprion.net 42

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