Moderne Dreibein-Schutzprüfung
Die Prüfung eines verteilten Distanzschutzes mit Signalvergleich war bisher recht aufwändig, da zeitgleich an den Enden auszuführende Prüfpläne exakt aufeinander abzustimmen sind. Die Prüfung eines Dreibeins ist noch komplizierter und aufwändiger als ein Schutz einer einfachen Freileitung mit nur zwei Enden. Seit Mehr-Enden-Schutzsysteme systembasiert geprüft werden können, sind auch diese Prüfungen relativ einfach durchführbar. Prüfung können von einem einzigen Laptop aus vorbereitet und gesteuert werden. Dass das auch in Anlagen ohne Internet-Zugang bestens funktioniert, hat die zuletzt bei der Illwerke VKW Gruppe durchgeführte Prüfung gezeigt, wo die Steuerung der Prüfgeräte mit einer Teams-Session begleitet wurde, über welche der RelaySimTest-Master per Handy-Hotspots übertragen wurde, so dass an den anderen Enden jeder Prüfschritt genau mitverfolgt werden konnte.
Um das Dreibein physisch zu realisieren wurde für die Zeit der Wartung ein kleiner temporärer Zusatzmast neben dem Hauptmast der Freileitung aufgestellt. Dieser ist im Bild rechts neben dem Hauptmast sichtbar.
So sah das geprüfte Schutzsystem der Dreibein-Topologie in RelaySimTest aus.
Die Prüfung des Dreibeins war fast so bequem durchzuführen als wären die drei CMCs nebeneinander gestanden. Über die Online-Konferenz war eine Abstimmung leicht möglich. Auch die Parametrier-Software und die Anzeigen der Relais-Meldungen wurden geteilt. Nach erfolgreicher Prüfung wurde das Schutzsystem in Betrieb genommen.
Sobald die Revision des Feldes im Kraftwerk beendet sein wird, werden die Schutzgeräte wieder auf die ursprüngliche Betriebsart für den einfachen Zweienden-Schutz umgestellt, was wieder durch eine kurze Wiederholungsprüfung mit jeweils einem entfernten Ende geprüft werden wird.
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